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Winter

Theatre of Modern Choreography “D.O.Z.SK.I.” (Minsk / Weißrussland)

Chroeographisch-dramatische Performance
(Körpersprache) Dauer: ca. 60 Minuten (ohne Pause)

Regie: Dmitry Zalessky

Das JULA-Festival bedient eine große Bandbreite an theatralischen Genres und bietet neben ‘klassischem’ Sprechtheater auch Performances sowie Musik- und Tanztheater.

Das weißrussische Theatre of Modern Choreography “D.O.Z.SK.I” nimmt dabei eine höchst interessante Zwischenstellung innerhalb dieser Genres ein, da es weder das ist, was man klassischerweise als Ballett bezeichnen würde, aber auch alles andere als ein typisches Schauspiel ist. Am ehesten wohl lässt sich “D.O.Z.SK.I” als eine Kombination aus moderner Choreographie einerseits und Elementen des Schauspiels andererseits charakterisieren. Außergewöhnliche und hinreißend schöne Tanzeinlagen, bezaubernde Kostüme und darauf abgestimmte Musik - das sind die Elemente, aus denen “D.O.Z.SK.I” unvergessliche Theaterabende macht.

Und auch der Name “D.O.Z.SK.I” selbst lässt Spielraum für Interpretationen; er steht aber für die Initialien der Vor- und Nachnamen der Gründer und künstlerischen Leiter des Minsker Ensembles, Dmitry Zalessky und Olga Skvortsova-Kovalska. In seinen poetisch-phantasievollen Choregraphien lässt Zalessky etwa eine schöne Frau in einer Kiste verschwinden (“Homo sapiens”), er zeigt das Aufwachsen eines Reiters (“Maturity”) oder lässt eine traumhaft schöne Welt von Winterblumen vor dem Betrachter entstehen (“Winter”).

“D.O.Z.SK.I” kreiert Abende aus mehreren - inhaltlich nicht weiter zusammenhängenden - Einaktern bzw. kurzen Choreographien. Die Handlungsstränge sind eher simpel gestrickt, sie folgen einem bekannten Muster, sie sind jedem vertraut, wobei die große Leistung von “D.O.Z.SK.I” darin besteht, diese aus einer völlig neuen, uns bislang nicht bekannten oder auch nur erahnten Perspektive heraus darzustellen. Es heißt, dass es bei Vorführungen von “D.O.Z.SK.I” nie zwei Zuschauer im Saal gibt, die genau dasselbe fühlen. Es macht den Zauber von “D.O.Z.SK.I” aus, das jeder Zuschauer meint, etwas anderes auf der Bühne zu sehen.

Am JULA-Festival 2012 zeigt das Theatre of Modern Choreography “D.O.Z.SK.I” eine Collage aus mehreren Choreographien, darunter “Winter”, die alle eine Länge von etwa zehn bis dreißig Minuten aufweisen. Hat man diese erst einmal auf der Bühne erlebt, dann entwickelt man ein Verständnis dafür, was “D.O.Z.SK.I” ist. Aber das Verstehenwollen rückt dann in Hintergrund. Der Zuschauer möchte nur weiter Staunen ob all dieser Schönheit, die sich vor seinen Augen auftut.

    Bisherige Festival-Teilnahmen (u.a.):

  • International Festival of Modern Choreography (IFMC), Vitebsk (2008)
  • Festival of Russian Dance Theatre TSEH, Moskau (2009)
  • Ethnica Festival, Moskau (2009)
  • Golden Mask Festival, Moskau (2012?)
  • Dance Fair, Düsseldorf (2012?)

Link (Russisch und Englisch):
www.dozski.by